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Tronos: Celestial Mechanics (Review)

Artist:

Tronos

Tronos: Celestial Mechanics
Album:

Celestial Mechanics

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Progressive Metal

Label: Century Media / Sony
Spieldauer: 49:27
Erschienen: 19.04.2019
Website: [Link]

Produzent Russ Russell und Shane Embury (Napalm Death, Brujeria) sind die Triebfedern hinter TRONOS, einem wie aus heiterem Himmel ins Metal-Szenegeschehen hereinplatzenden Projekt, bei dem Tausendsassa Dirk Verbeuren trommelt. Das erste und hoffentlich kein Einzelfall bleibende Album der drei überrascht fünf Jahre nach Menace ("Impact Velocity" erschien damals bei Season Of Mist) als weiteres Zeugnis der weitreichenden musikalischen Vorlieben des britischen Tieftöners Embury, der hier allerdings Gitarre spielt.

Unabhängig von der Personenkonstellation hinter "Mechanics" handelt es sich bei dem Stoff, den die Scheibe enthält, um eine psychedelisch schräge Mischung aus Doom und Thrash Metal, die bisweilen an Voivod erinnert. Deren Frontmann Denis "Snake" Belanger ist auch als Gastsänger zu hören, und zwar neben der famosen The-Wonder-Stuff-Chanteuse Erica Nockals, die zudem hier und dort Geige spielt. Billy Gould (Faith No More), Troy Sanders und Dan Lilker (Nuclear Assault, S.O.D.) garantieren hingegen, dass man verschiedene Bassstile zu hören bekommt, und das spiegelt nur einen Teil des Facettenreichtums wider, den "Celestial Mechanics" bietet.

Ein leiser Industrial-Hauch oder Ministry-Touch lässt sich bereits im eröffnenden 'Walk Among The Dead Things' erkennen, wobei man wiederum an Voivods zwei Alben ohne Snake denken muss, die ähnlich mechanisch (nomen est omen?) hämmerten wie TRONOS. Beispielhaft dafür stehen sowohl das längere 'The Ancient Deceit' als auch das kantig kompakte 'A Treaty With Reality', die beiden luftig arrangierten Nummern 'Voyeurs Of Nature's Tragedies' und 'Premonition' bilden quasi die Gegenpole dazu. Dazu passt Lead-Stimme Russels größtenteils stark mit Effekten verfremdete Performance. In seiner sich mit subtilen Variationen wiederholenden Art ist die Musik des Projekts sozusagen gleichermaßen spacig und fest geerdet

Die genannten Songs sind echte Gewinner, manches steht und fällt aber unabhängig davon, wie TRONOS mit dem Stilmittel der Monotonie umgehen; das schier endlos repetitive 'The Past Will Wither And Die' ist eine klassische Schlappe, wenn auch die einzige des Albums, wohingegen fast wie zu erwarten vor allem treibende Nummern wie 'Judas Cradle' oder das Doublebass-Geschoss 'Birth Womb', bei dem sogar eine gewisse Black-Metal-Kälte aufkommt, für die Protagonisten einnehmen.

Zum Schluss werden TRONOS noch einmal richtig stark - nämlich mit dem episch schreitenden 'Beyond The Stream Of Conciousness' und dem sechseinhalbminütigen Cover von Black Sabbaths 'Johnny Blade', das die Band komplett auf den Kopf gestellt hat, als ob die Wahl dieser gern übersehenen "Sabotage"-Schote nicht sowieso schon ungewöhnlich genug sei.

FAZIT: Mit ihrem gegen den Strich gebürsteten Thrash-Sludge stehen TRONOS derzeit relativ allein in der Szene da. "Celestial Mechanics" ist kein absolut unschlagbares Album, doch darin steckt das Potenzial für mehr als Special Interest, also würde man sich freuen, wenn dem Projekt eine längere Existenz beschieden wäre. In jedem Fall legen die Macher Zeugnis davon ab, wie spannend es werden kann, wenn sich ununterbrochen kreative Musiker hemmungslos ohne Zwang und Druck gemeinsam austoben.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2607x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Walk Among The Dead Things
  • Judas Cradle
  • The Ancient Deceit
  • The Past Will Wither And Die
  • A Treaty With Reality
  • Voyeurs Of Nature's Tragedies
  • Birth Womb
  • Premonition
  • Beyond The Stream Of Conciousness
  • Johnny Blade

Besetzung:

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